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PIONIERKRAFT

Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 einen klimaneutralen Stromsektor zu erreichen. Dieses Vorhaben erfordert nicht nur einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch eine grundlegende Umgestaltung unserer Energieinfrastruktur. Besonders die dezentrale Energieerzeugung rückt dabei in den Mittelpunkt – und bietet Eigentümer:innen von Mehrfamilienhäusern neue Chancen und Verantwortlichkeiten.​

Schematische Darstellung von Häusern mit dem PIONIERKRAFT-System

Politische Weichenstellungen für die Energiewende

Die Bundesregierung hat erkannt, dass die bisherigen zentralisierten Strukturen der Energieversorgung an ihre Grenzen stoßen. Studien, wie die des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), prognostizieren einen steigenden Strombedarf, insbesondere durch die Elektrifizierung des Verkehrs und der Wärmeerzeugung. Um diesem Bedarf gerecht zu werden und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen, sind politische Maßnahmen erforderlich, die den Ausbau dezentraler Energiequellen fördern und bürokratische Hürden abbauen.​

Kritischer Blick auf die Aurora-Studie: Systemkosten unter der Lupe

Im Auftrag der EnBW hat Aurora Energy Research eine umfassende Systemkostenanalyse für den deutschen Stromsektor vorgelegt. Ziel war es, einen kosteneffizienten Pfad zur Klimaneutralität bis 2040 zu skizzieren.

Die Ergebnisse klingen beeindruckend: 309 Milliarden Euro Einsparungspotenzial im Vergleich zum bisherigen Netzentwicklungsplan (NEP 2023), wenn gewisse „Kostenhebel“ genutzt werden – wie reduzierte Offshore-Windkapazitäten, weniger Elektrolyseure und ein stärkerer Fokus auf thermische Kraftwerke.

Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich kritische Aspekte:

1. Dezentrale Lösungen bleiben unterbeleuchtet

Die Studie stellt vor allem zentrale Kraftwerkskapazitäten, Wasserstoffimporte und überregionale Netzinfrastruktur in den Fokus. Lokale Lösungen – etwa Mieterstrom oder lokaler Strom aus Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern – spielen in den Modellen kaum eine Rolle.

Das ist problematisch, denn: Eine echte Energiewende braucht nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche Lösungen. Dezentrale Konzepte erhöhen die Akzeptanz und Beteiligung.

2. Wirtschaftlichkeit beruht auf idealisierten Annahmen

Aurora setzt auf eine starke Flexibilität der Stromnachfrage (z. B. durch Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen), die in der Realität jedoch erst langfristig verfügbar sein wird. Auch Investitionen in neue Gaskraftwerke – als Flexibilitätsoption – sind volkswirtschaftlich teuer und gesellschaftlich umstritten.

Fraglich ist zudem, ob die stark reduzierte Solarkapazität im „Finalszenario“ politisch und ökologisch sinnvoll ist – insbesondere, wenn man bedenkt, dass Solarenergie die günstigste und am schnellsten skalierbare Energieform ist.

3. Importabhängigkeit wird ausgeblendet

Die vorgesehene Reduktion von Elektrolyseuren geht einher mit einer stärkeren Abhängigkeit von Wasserstoffimporten – z. B. aus Nordafrika oder dem Nahen Osten. Das birgt geopolitische Risiken und verlagert Abhängigkeiten, statt sie abzubauen.

Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie anfällig zentralisierte Lieferketten und Energieimporte sind – und wie wichtig es ist, Resilienz durch lokale Erzeugung aufzubauen.

Dezentrale Energieerzeugung als Schlüssel zur Klimaneutralität

Dezentrale Energieerzeugung bedeutet, Strom dort zu produzieren, wo er auch verbraucht wird. Dies reduziert Übertragungsverluste, entlastet die Netze und erhöht die Versorgungssicherheit. Für Eigentümer*innen von Mehrfamilienhäusern eröffnet dies die Möglichkeit, ungenutzte Dachflächen für die Installation von Solaranlagen zu nutzen und somit aktiv zur Energiewende beizutragen.​

Dezentrale Stromversorgung macht unabhängig und flexibler.

Herausforderungen und Lösungen für Eigentümer*innen

Trotz der offensichtlichen Vorteile stehen Eigentümer*innen oft vor Herausforderungen:

  • Regulatorische Komplexität: Die bestehenden gesetzlichen Regelungen für Mieterstrommodelle sind oft komplex und schrecken potenzielle Betreiber ab.
  • Wirtschaftliche Unsicherheit: Die Rentabilität von Solaranlagen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Investitionskosten, Förderungen und Strompreise.​
  • Technische Umsetzung: Die Integration von Solaranlagen in bestehende Gebäudestrukturen und die Gewährleistung einer fairen Stromverteilung erfordern durchdachte technische Lösungen.​

Hier setzt PIONIERKRAFT mit einer innovativen Lösung an, die es ermöglicht, Solarstrom effizient und profitabel innerhalb von Mehrfamilienhäusern zu nutzen. Durch die Kombination aus maßgeschneiderter Hardware und intelligenter Software wird der erzeugte Strom direkt an die Mietenden verteilt, ohne dass die Eigentümerin als Energieversorgerin auftreten muss. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich und erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Fazit: Gemeinsam die Energiewende gestalten

Die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 erfordert ein Umdenken in der Energieerzeugung und -nutzung. Dezentrale Ansätze bieten dabei nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile. Eigentümer*innen von Mehrfamilienhäusern haben die Chance, Teil dieser Transformation zu sein, indem sie in nachhaltige Technologien investieren und somit einen Beitrag zur lokalen Energiewende leisten.​

Quellen:

BEE Studie zur Entwicklung des Stromverbrauchs

Aurora-Studie zur Entwicklung der Systemkosten der deutschen Stromversorgung

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