
Die globale Energiewirtschaft ist ein Billionen-Markt. Allein die Ăl- und Gasindustrie hat einen Wert von 6,9 Billionen US-Dollar, wĂ€hrend die Stromindustrie 1,6 Billionen US-Dollar wert ist. Im vergangenen Jahr erzeugten erneuerbare Energien, mit einem globalen Wert von 0,8 Billionen US-Dollar, 28 % des weltweiten Stromes. Die Lage sieht in Deutschland im weltweiten Vergleich besser aus. So wurde 2021 45 % des deutschen Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt.  Dennoch machen Kohle, Erdgas und Kernenergie mehr als die HĂ€lfte des deutschen Strommix aus. Wenn es um Heizung geht, sieht die Lage noch ernĂŒchternder aus. So stellen Ăl und Gas 95 % der Heizquellen dar. Auch in puncto MobilitĂ€t ist die Lage stark ausbaubedĂŒrftig. So machen Verbrenner rund 98 % der deutschen Autos aus. Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, bedarf es u. a. einer nachhaltigen Energieerzeugung, welche mehrere Bereiche unseres tĂ€glichen Energiekonsums mit nachhaltigeren Alternativen ersetzt, von dem Strom- und WĂ€rmebezug bis zur MobilitĂ€t. Hierbei stellen alternative nachhaltige Technologien wie z. B. Elektroautos, Photovoltaikanlagen oder WĂ€rmepumpen unabdingliche Bausteine der Energiewende dar.
Herausforderung zentralisierter Energiesysteme und wie Energy-Sharing das Spiel verÀndert
Die Energiewirtschaft ist eine der am stĂ€rksten zentralisierten Industrien der Welt. Ob nun Kohle, Atomkraft oder nachhaltige GroĂanlagen â das traditionelle Energiesystem ist ein zentralisiertes System, bei dem wir uns auf groĂe Kraftwerke verlassen, die Strom produzieren und an die Endverbraucher verteilen. Das Problem bei diesem System ist, dass wenn das Kraftwerk ausfĂ€llt, das gesamte Netz mit ihm ausfĂ€llt. Dies kann zu StromausfĂ€llen und im Extremfall sogar zum Verlust von Menschenleben fĂŒhren. Zudem ist das Modell nicht nachhaltig, da die konventionelle Stromerzeugung mit Kohle und Erdgas auĂerordentlich viel Umweltverschmutzung verursacht und Atomkraft enorme Sicherheitsrisiken birgt.
Dem wirkt zwar die Versorgung mit Ăkostrom aus GroĂanlagen entgegen, damit diese aber skaliert werden können, mĂŒssen dementsprechend auch Stromnetze stark ausgebaut werden. Die dafĂŒr bis 2025 geplanten Leitungen auf drei Stromtrassen werden jedoch voraussichtlich nicht zeitnahe fertiggestellt und auch deren TransportkapazitĂ€t ist nicht ausreichend, um effizient den deutschen Energiebedarf zu decken. Der Stromtrassenausbau ist auch sehr umweltschĂ€digend und birgt auch gesundheitliche Risiken. Zudem bieten grĂŒne GroĂerzeugungsanlagen Verbrauchern in der Regel weniger Vorteile bezĂŒglich stetig steigender Strompreise im Vergleich zu dezentralen Energiesystemen, bei welchen Energieproduktion ĂŒber viele kleine, anstatt wenige groĂer Versorger ablĂ€uft.
Energy Sharing ist eine Alternative zu traditionellen Modellen der Stromversorgung. Dabei handelt es sich um ein dezentrales Netzwerk kleiner Erzeuger, die Strom direkt an die Verbraucher oder andere Erzeuger verkaufen, ohne dass ein groĂes Versorgungsunternehmen erforderlich ist. Die Vorteile dezentraler Energiesysteme sind zahlreich. Die gröĂten Vorteile dieses Modells bestehen darin, dass es widerstandsfĂ€higer gegen StromausfĂ€lle und Naturkatastrophen ist und in der Regel fĂŒr alle Beteiligten preiswerter ist. In den letzten 20 Jahre hat sich nĂ€mlich der Strompreis in Deutschland verdreifacht.

So lag dieser im Jahre 2000 bei 13,94 Cent/kWh und liegt heute bei knapp 40 Cent/kWh. Den wichtigsten Kostenfaktor stellen hierbei Steuern und Umlagen dar, welche sich im Schnitt um 41% erhöht haben, sowie hohe Netzzentgelte. Durch die eigene Anlage sinken die Erzeugungskosten, welche rund 24,1% des Strompreises ausmachen.
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Wenn man zudem den selbsterzeugten Strom mit direktem Energy-Sharing Mietern zur VerfĂŒgung stellt, werden auch Netzentgelte und DurchleitungsgebĂŒhren stark reduziert.
Wie funktioniert Energy-Sharing?
Der Energy-Sharing-Markt ist stark am Wachsen und revolutioniert die Art und Weise, wie wir Energie nutzen und teilen. Der Peer-to-Peer Stromverkauf ermöglicht es Menschen, Strom miteinander zu handeln, anstatt sich auf zentrale Kraftwerke zu verlassen. Es ist ein System, das direkte physische Verbindungen und/oder das Internet nutzt, um StromkĂ€ufer und -verkĂ€ufer miteinander zu verbinden. Die Hauptidee hinter dem Peer-to-Peer-Handel besteht darin, den âMittelsmannâ aus der Gleichung zu entfernen und dadurch die Kosten fĂŒr die Verbraucher zu senken, indem unnötige GebĂŒhren vermieden werden.

Der Ăkostrom kann aus Solaranlagen, Windkraftanlagen oder anderen erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Dabei erzeugen Dachanlagen in der Regel mehr Sonnenenergie als im Haus benötigt wird, da diese meistens so geplant werden, dass sie auch in Zeiten mangelnden Sonnenscheins genĂŒgend Energie produzieren. So kommt es unabdinglich bei sonnigen Perioden zu einem Ăberschuss an Energie. Der Ăberschuss kann komplett ins öffentliche Netz eingespeist werden oder privat verĂ€uĂert. Manche planen Ihre Anlage auch vorab so, dass diese einen Ăberschuss produziert, damit mehrere Parteien in einem GebĂ€ude mit Energie versorgt werden und damit auch mehr Menschen Zugang zu sauberer Energie bekommen.
Welche Energy-Sharing-Modelle gibt es?
Strom verkaufen oder teilen kann man mithilfe unterschiedlicher Technologien und Betreibermodelle. Welche der zahlreichen Möglichkeiten den eigenproduzierten Strom zu teilen am vorteilhaftesten ist was Aufwand und Wirtschaftlichkeit angeht, hÀngt von mehreren Faktoren ab.
EEG geförderter Mieterstrom
EEG geförderter Mieterstrom stellt eine vom Staat geförderten Anreiz zum Ausbau von Solarenergie dar. So werden die Mieter in Wohnungen mit Strom versorgt und mĂŒssen fĂŒr den erzeugten Solarstrom keine Netzentgelte zahlen, da das öffentliche Netz nicht genutzt wird. Allerdings entstehen beim Mieterstrom-Anbieter hohe Kosten durch die zusĂ€tzlichen ZĂ€hler, die gesetzlich vorgeschriebene Beschaffung des Reststroms in Zeiten geringer solarer Erzeugung und die Abrechnungen, da man als Mieterstrom-Anbieter auch juristisch zum Energieversorger wird. Um die höheren Kosten auszugleichen, gibt es daher fĂŒr jede Kilowattstunde den sogenannten Mieterstromzuschlag. Ob sich die zusĂ€tzlichen finanziellen und bĂŒrokratischen AufwĂ€nde lohnen, hĂ€ngt von der Eignung der DachflĂ€che, der Anzahl der zu beliefernden Parteien und anderen Faktoren ab. In der Regel lohnen sich geförderte Mieterstrommodelle daher erst nach einer gröĂeren Anzahl der zu beliefernden Parteien beziehungsweise in MehrfamilienhĂ€usern ab fĂŒnfzehn Wohneinheiten.Â

Mieterstrom als ErgÀnzungsstromlieferung
Dieses Modell ist eine Alternative zu geförderten Mieterstrom, bei welchem Strom auch direkt, ohne die Nutzung des öffentlichen Netzes geteilt wird. Dabei wird mit innovativen technischen Lösungen gewĂ€hrleistet, dass der Solarstrom separat abgerechnet wird. Das bedeutet, dass der Vermieter nur Solarstrom liefert, wen dieser verfĂŒgbar ist und der Mieter den restlichen benötigten Strom von einem Versorger seiner Wahl erhĂ€lt. Deshalb kann mit solchen Modellen ohne groĂen bĂŒrokratischen Aufwand Strom schon ab der ersten Partei wirtschaftlich geteilt werden. WĂ€hrend fĂŒr geförderten Mieterstrom das EnWG und das EEG verbindlich sind, gilt bei nicht geförderten Mieterstrommodellen energiewirtschaftliche und zivilrechtliche Rahmenbedingungen. Deshalb gilt bei dieser Form von Energy-Sharing die 90%-Strompreisobergrenze nicht, sodass der Anlagenbetreiber den Strompreis flexibler gestalten kann. Zudem gibt es, anders als bei EEG geförderten Mieterstrom, kein Verbot der Vertragskopplung mit dem Mietervertrag, was das Investitionsrisiko senkt und die Amortisation verbessert.Â
Energiegemeinschaften
Eine Energiegemeinschaft, auch Energy Community genannt, ist ein Zusammenschluss von zwei oder mehr Teilnehmern zur gemeinsamen Energieerzeugung. Wie auch bei anderen Formen des Energy-Sharing erhöhen Energie-Communitys die Autarkie und entlasten die Umwelt. Hierbei kann man zwischen zwei Formen von Energieversorgungsgemeinschaften differenzieren: erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGâs) und BĂŒrgerenergiegemeinschaften (BEGâs).
Bei diesem Modell besteht keine physische und netzgebundene VerknĂŒpfung zwischen Energieerzeugung und -verbrauch, weswegen man diese auch als bilanziell-virtuelle Gemeinschaften bezeichnet.

Bei BEGâs handelt es sich um virtuelle Communitys, oft Strom Clouds genannt. Die dezentralen Energieproduzenten und -verbraucher einer BEG sind nicht an einem Standort, die Energiebilanzierung erfolgt jedoch in AbhĂ€ngigkeit vom Energiebezug auĂerhalb der Gemeinde. Hier kann zwischen regionalen Konzepten und ĂŒbergreifenden Konzepten unterschieden werden. Im ersteren bieten meist lokale Energieversorgerunternehmen ĂŒber Tarifmodelle Energie Bewohnern einer bestimmten Region an. Eine ĂŒberregionale Strom-Cloud setzt sich meistens aus der eigenen Stromerzeugung sowie der Erzeugung anderer Mitglieder des Cloud-Netzwerkes zusammen, welche Energie ĂŒberregional produzieren und teilen. Die Cloud Nutzer zahlen eine monatliche GrundgebĂŒhr und haben anfallende Kosten bei Mehrbezug von Strom. Ein weiterer Nachteil von BEG-Modellen ist, dass durch die Nutzung des öffentlichen Netzes Netzentgelte anfallen, und den Kosten bei Mehrbezug höher ausfallen können als der Netzstrompreis. Zudem kann bei virtuellen Modellen nicht gewĂ€hrleistet werden, dass die Community echten Ăkostrom geliefert bekommt.

Die Vorteile von Energy-Sharing fĂŒr Einzelpersonen, Gemeinschaften und den Planeten
Energy-Sharing ist eine Win-win-Situation fĂŒr Mieter und Vermieter als Einzelpersonen, Gemeinschaften und auch die Umwelt.
Zu den Vorteilen des Energy-Sharing fĂŒr Mieter gehören gĂŒnstigere Tarife fĂŒr Strom und damit niedrigere Stromrechnungen und ein drastisch reduzierter COâ-FuĂabdruck. Wenn Vermieter als private Anlagenbetreiber ihren Strom an Mieter verkaufen, ergeben sich zahlreiche Vorteile. So können sie durch die Installation einer Erzeugungsanlage und Energieverkauf an Mieter die Allgemeinstromkosten erheblich senken, Ihren Immobilienwert steigern und, je nach Modell, sogar an Ihrer Anlage verdienen.
Zu den Vorteilen des Energy-Sharings fĂŒr Gemeinschaften gehören erhöhter sozialer Zusammenhalt durch Vernetzung und Partizipation und erhöhte WiderstandsfĂ€higkeit gegenĂŒber StromausfĂ€llen durch Entlastung der Stromtrassen. Auf nationaler Ebene verhilft der Ausbau von Energy-Sharing zu mehr UnabhĂ€ngigkeit von fossilen Brennstoffen und damit auch zu UnabhĂ€ngigkeit von auslĂ€ndischen Importen.
Zu den Vorteilen fĂŒr den Planeten gehören deutlich niedrigere Treibhausgasemissionen im Vergleich zur konventionellen Energieversorgung, welche einen signifikanten Anteil des ökologischen FuĂabdruckes darstellt und damit maĂgeblich zur globalen ErwĂ€rmung und zum Klimawandel beitrĂ€gt.
Im GroĂen und Ganzen stellt Energy-Sharing einen wichtigen Hebel fĂŒr die Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energie dar. Es ist ein Katalysator der Energiewende, indem ein GroĂteil der BĂŒrger â ohne eigner Immobilie beziehungsweise DachflĂ€che, Zugang zu grĂŒner Energie bekommt, und so in einer âEconomy of Energy-Sharingâ die Akzeptanz und Bekanntheit erneuerbarer Energien fördert.
Economy of Energy-Sharing: Erkundung der Möglichkeiten eines dezentralisierten Energieökosystems frei von fossilen Brennstoffen

Die Economy of Sharing ist ein Trend, der die Welt im Sturm erobert. Sie revolutioniert die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten, reisen und viele andere Lebensbereiche. Die Energiewirtschaft wird von dieser Transformation nicht unberĂŒhrt bleiben, da sie auch in der Energiebranche in immer mehr LĂ€ndern FuĂ gefasst hat.
Der weltweite Energiebedarf wird in den nĂ€chsten 20 Jahren um ca. 50 % steigen, was bedeutet, dass der Bedarf an nachhaltigen Energiequellen dringender denn je ist. Ein dezentrales Energieökosystem frei von fossilen Brennstoffen könnte eine mögliche Lösung fĂŒr dieses Problem sein.
Es gibt jedoch auch einige Nachteile, wie z. B. hohe anfĂ€ngliche Kapitalinvestitionen fĂŒr Anlagenbetreiber, fehlende regulatorische Rahmenbedingungen und je nach Energy-Sharing-Modell hohe initiale AufwĂ€nde sowie finanzielle Risiken. Andererseits, bringt diese Art von System jedoch zahlreiche ökologische und soziale Vorteile und abhĂ€ngig vom implementierten Energy-Sharing-Konzept, auch wirtschaftliche Vorteile fĂŒr den Produzenten und Konsumenten innerhalb eines Energy-Sharing Systems. So fĂŒhrt Energy-Sharing zu einer verbesserten Effizienz und ZuverlĂ€ssigkeit der Stromversorgung, reduziert stark Treibhausgasemissionen, steigert die wirtschaftliche Entwicklung, schafft bessere BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten in lĂ€ndlichen Gebieten und erschwinglichere Stromtarife.
Die Welt erlebt eine Energiekrise. Wir stehen vor den schlimmen Folgen unserer AbhĂ€ngigkeit von fossilen Brennstoffen, die zu globaler ErwĂ€rmung, Umweltzerstörung und nicht zuletzt sozialen Unruhen und Krieg fĂŒhren. Ein dezentrales Energieökosystem wird in naher Zukunft RealitĂ€t und ist durch die Nutzung erneuerbarer und nachhaltiger Energiequellen und innovativer âgrĂŒnerâ Technologien und Modelle nicht nur machbar, sondern auch unabdinglich fĂŒr eine lebenswerte Zukunft.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ein Kunde von mir besitzt zwei Immobilien mit unterschiedlichen Nutzungscharakter. Simon ist ein Mehrparteienhaus mit drei Mietern, das andere ist vermietet an eine KindertagesstÀtte. Können Sie mit Ihrem Ansatz diesen Fall ebenfalls abdecken? M
Sehr geehrter Herr Balzer, im Moment ĂŒbernehmen wir Projekte fĂŒr private WohngebĂ€ude. Buchen Sie bitte einen Telefon-Termin um das Potential Ihres Projektes zu besprechen ĂŒber unser Kontaktformular: https://pionierkraft.de/pionier-werden/